Samstag, 28.11.2009:

 

Da ich mich ja schon länger mit dem Gedanken an zwei neue Meerschweine befasse, will ich das Ganze mal konkret angehen. Darum fahren Rebekka und ich zum Dehner nach Aalen, denn dort gibt es große Käfige im Angebot, die wollen wir uns mal anschauen. Die Qual der Wahl fällt uns nicht leicht, aber wir entscheiden uns für einen 1,20 m Käfig, der nur 30€ kostet. Schnell suchen wir noch ein bischen Zubehör zusammen. Nun wollen wir uns auch mal die Meerschweine ansehen. In einem Käfig sitzen zwei Texel, die sehen mit ihrer Dauerwelle sehr lustig aus, kommen für uns aber nicht in Frage. Im anderen Käfig hört und sieht man es unter einem großen Heuhaufen nur rascheln. Wer weiß, was da drinsteckt?! Rebekka holt eine Verkäuferin und bittet sie, uns mal die Schweine darin zu zeigen. Die Verkäuferin lupft das Heu und zum Vorschein kommen zwei wunderschöne Meerschweinchen: eine Rosette in braun und ein undefinierbares Fellwuselschwein in braun/weiß/creme. Das Gestreifte, daß ein ganzes Stück größer ist als das Braune,  fängt auch sofort an Rebekkas Hand zu lecken. Wer soll da widerstehen? Ich sicher nicht! Wir kaufen natürlich auch das andere Schweinchen. Schnell den Transportkorb aus dem Auto geholt und ab nach hause!

 

Dort richten wir den Käfig ein und entlassen unsere Schweine in ihr neues Zuhause. Für das Braune hat Rebekka schon auf dem Heimweg einen Namen gefunden: Brownie. Ich tue mich da schwerer, aber als ich den Dicken durch den Käfig hoppeln sehe, muss ich spontan an die Serie „Die Wombels“ denken. Das ist der passende Name: Wombel. Die Zwei verkriechen sich erstmal panisch in ihrem Häuschen und werden vorerst nicht mehr gesichtet. Nach geraumer Zeit treibt sie natürlich der Hunger ins Freie, aber bei der leisesten Bewegung flüchten sie in ihre Hütte!

 


Sonntag, 29.11.2009:

 

Mit viel Geduld nähern wir uns den Schweinchen. Sie kommen schon häufiger aus dem Haus, verschwinden aber genauso schnell wieder. Plötzlich stellen wir fest, dass der kleine Brownie gar nicht an die Wasserflasche kommt. Also tigern wir zum Bahngleis und suchen ein paar große, flache Steine. Einer davon passt tatsächlich unter den Wasserspender und Brownie durchschaut das System sofort. Er trinkt sich einen dicken Wasserbauch an und taumelt in sein Häuschen. Nach wie vor kommen die Schweinchen nur zum fressen ins Freie.

Mit ein paar Blättern Salat kann man sie aber schon ganz gut locken.

 

Montag, 30.11.2009:

 

Um die Schweine zu locken besorgen wir neuen Salat, den wir vorsichtig an das geöffnete Gitter halten. Angst haben sie ja, aber die Gier (und die Neugier) sind zweifellos größer. Mit dem maximalen Streckfaktor angeln die zwei nach den gereichten Salatblättern. Dafür müssen sie bis ans geöffnete Gitter kommen. Das klappt auch immer besser. Zunehmend vernimmt man auch zufriedene Glucksgeräusche aus dem Häuschen. Allerdings muss ich feststellen, dass Wombel den Kleinen ganz schön triezt! Als Abendbrot stopfe ich Möhrengrün in die Raufe, das auch begeistert gefressen wird. Ruckzuck ist die Raufe leer und nun guckt Wombel in regelmäßigen Anständen, ob es schon Nachschub gibt. Die Beiden sind zweifellos völlig verfressen!

 

Brownie
Brownie
Wombel
Wombel

Dienstag, 1.12.2009:

 

Die Schweinchen werden langsam zutraulicher. Man kann sich schon vorsichtig im Zimmer bewegen, ohne dass sie gleich panisch davonlaufen. Auch der Trick mit dem Salat klappt immer besser. Zur Abwechslung gibt es mal eine Pflaume, die eher zögerlich weggefuttert wird. Dabei kann ich Wombel sogar vorsichtig über die kleinen Schmatzbacken streichen. Ich liebe Meerschweine!!!

Brownie hat heute zum ersten Mal durch lautes Quieken um Futter gebettelt. Wenn das kein Erfolg ist!

Mir geistert eine Idee im Kopf herum: ich will den Schweinen eine zweite Etage einziehen, damit sie sich mal aus dem Weg gehen können. Im Baumarkt kaufe ich ein Regalbrett und lasse es mir gleich durchtrennen, und dazu ein paar Haken. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich das am Besten umsetze.

 

Mittwoch, 2.12.2009:

 

Heute will ich den Schweinchen eine Überraschung basteln. Dazu mopse ich mir zuerst im Moritzwäldchen einen dicken Ast mit mehreren Astgabeln. Zuhause statte ich zuerst das Brett von gestern mit den Einhängehaken für das Käfiggitter aus. Nun folgt der schwierige Teil: ich muss mir den Ast so zurecht sägen, dass er als Stütze unter das Brett passt wenn es denn mal hängt. Mangels vernünftigem Werkzeug ist das echt harte Arbeit. Ich schwitze wie ein Schwein (entschuldigt, kleine Wombels...) und mein rechter Arm ist schon bald jenseits jeglicher Belastungsgrenze.

Aber da bin ich ja stur!!! Zwischendurch fahre ich mit Dominic zum Dehner nach Rain, denn ich brauche ja noch eine Treppe und ein kleines Häuschen. Treppe ist kein Problem, aber das Häuschen! Weder in Rain, noch in Donauwörth, noch in Nördlingen ist ein kleines Meerschweinhaus zu kriegen. Ich bin stinksauer!!! Wieder zuhause schraube ich meine Konstruktion endgültig zusammen und montiere sie im Käfig. Die Schweine sind furchtbar neugierig und gehen gleich auf Erkundung. Sofort werden die „Köderblätter“ Salat erspäht. Wombel stürzt sich todesmutig die Leiter hinauf und auf`s Podest. Brownie kommt immerhin bis zu Hälfte (er ist ja auch viel kleiner). Beide machen einen begeisterten Eindruck und ich bin total geschafft – aber zufrieden!!!

 

 

Die neue Plattform
Die neue Plattform
Den Tapferen gehört die Möhre!
Den Tapferen gehört die Möhre!

Donnerstag, 3.12.2009:

 

Habe hinter die Heuraufe eine Pappe gehängt. So fällt das Heu nicht aus dem Käfig und ich muss es auch nicht mehr in den Einstreu legen.

 

Freitag, 4.12.2009:

 

Wombel kommt das erste Mal ans Gitter gelaufen, als ich mich davor setze. Habe den Schweinchen Banane angeboten, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen, genau wie bei den Pflaumen. Süße Sachen sind offenbar nicht so angesagt.

 

Dienstag, 8.12.2009:

 

Gestern habe ich in Ellwangen endlich ein kleines Schweinehäuschen für das Podest bekommen. Heute habe ich es mit einem Sicherungshaken versehen und am Käfig eingehängt. Es passt genau in der Höhe und Wombel ist begeistert. Er benagt sofort das Fenster, offensichtlich ist ihm die Aussicht nicht weit genug. Wombel steht auf Panoramafenster!

 

Samstag, 12.12.2009:

 

Bisher habe ich ja immer nur vorsichtig die Pinkelecken gesäubert, um die Wombels nicht zu verschrecken. Allmählich fängt es aber nun an zu riechen und ich muss den Käfig gründlich misten. Dazu muss ich die Beiden einfangen, was ihnen gar keinen Spaß macht. Ich bringe sie in der Transportbox unter, die kennen sie ja schon. Begeistert sind sie nicht, mampfen aber zumindest die bereitgelegten Salatblätter weg!

 

 

Sonntag, 13.12.2009:

 

Habe den Beiden aus Stuttgart eine Futterkugel mitgebracht, die auch gleich neugierig untersucht wird. Leider hatte ich sie wohl ein wenig zu hoch gehängt, so dass Brownie beim Strecken immer umgefallen ist, bevor er überhaupt ans Futter kam. Also habe ich die Kugel über das Häuschen gehängt und das andauernde Gebimmel verrät mir, dass die Beiden vollauf beschäftigt sind.

Nach dem sonntäglichen Misten habe ich den Käfig umgebaut, da sie sich ihre Lieblings-Pinkelecke ausgerechnet unter der Wasserflasche eingerichtet haben. Außerdem zieht die andauernde Feuchtigkeit ins Häuschen. Also habe ich die zweite Etage an der andern Seite untergebracht und das Häuschen entsprechend verstellt. Anfangs waren sie ein bischen verdutzt, aber sie haben sich schnell daran gewöhnt. Mittlerweile nehmen wir sie immer ein bischen auf den Arm und streicheln die Wombels, bevor sie wieder in ihren sauberen Käfig gesetzt werden. Brownie ist ganz seidig, man kann kaum die Finger von ihm lassen!

 

 

Dienstag, 05.02.10:

 

Heute ist Wombel das erste Mal sitzen geblieben, als ich nahe am Käfig vorbeigehe. Offenbar hat er endlich erkannt, dass ich ihn nicht zum Abendessen verspeisen will!

 

Montag, 08.02.2010:

 

Damit die Schweine nicht immer nur im Käfig hocken, habe ich einen Auslauf für`s Zimmer gekauft, mit Nylonboden zum unterlegen, weil Schweine ja keine hellen Fliesen mögen. Dazu gab es ein bischen Spielzeug, damit sie auch was zu tun haben. Anfangs waren Beide ganz ängstlich, aber nun kann man so ab und zu die kleinen Füßchen über den Nylon trappeln hören.

 


 

Freitag, 12.02.2010:

 

Heute habe ich beim Fressnapf einen Gemüsehalter besorgt, das ist eine Stange, die oben einen Haken und unten ein Glöckchen hat. Da kann man Obst oder Gemüse aufspießen und in den Käfig hängen. Als Testfutter habe ich eine Gurke aufgespießt, auf die Wombel sich auch begeistert gestürzt hat. Allerdings hat jedes Mal, wenn er an der Gurke genagt hat, unten das Glöckchen geklingelt, was ihm äußerst unheimlich war und anfangs zu wilden Hetzattacken ins Häuschen geführt hat ( obwohl die Futterkugel ja auch eine Glocke hat, die aber völlig ignoriert wird...). Nach dem fünften oder sechsten Versuch hat Wombel gemerkt, das die Glocke ihm nichts tut und er hat sich begeistert auf die Gurke gestürzt. Brownie kam, wie üblich, erst, nachdem Wombel Entwarnung gegeben hat.

 

 Sonntag, 18. April:

 

Die Schweinchen werden immer mutiger und freuen sich schon auf ihre tägliche Auslaufzeit. Immer wieder baue ich den Auslauf anders auf und verstecke überall Leckerbissen, damit die Wombels ausreichend beschäftigt sind:

 


Montag, 19. April 2010:

 

Ich baue nach meinem Meerschweinebuch eine neue Wombelbelustigung. Von meiner Pirsch im Moritzwäldchen habe ich noch ein Stück Ast übrig, den ich auf eine Bodenplatte schraube. Auf verschiedenen Höhen werden Haken eingeschlagen, auf die man das Grünfutter spießen kann. Anfangs wird der Futterbaum mißtrauisch beäugt, aber nach kurzer Zeit beschäftiegen sie sich damit. Fressen kann man ja schließlich immer:

 

Wombel am Futterbaum
Wombel am Futterbaum

Freitag, 4. Juni 2010

 

Da es jetzt draußen schön warm ist, wird es Zeit, die Wombels in die Sommerfrische zu entlassen. Ich baue den Freilauf im „Garten“ auf. Als Untergrund eine Bambusmatte, die Schweinchen sollen sich ja nicht verkühlen. Als Schutz vor Katzen u.ä. kommt eine Abdeckung über das Gitter. Als Häuschen dient ein kaputter Terrakottatopf. Anfangs sind die Schweinchen sehr ängstlich. Die Sommerbrise und die Geräuschkulisse sind zu ungewohnt. nach und nach erkunden die Schweinchen aber die Umgebung, der Hunger siegt, wie immer!

 

Sommerfrische
Sommerfrische

 

 

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Unsere kleinen Wombels

Folge 1 - 70

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Anjas Fellnasen

(mit dem Schweinchenbild!)